Wien

Segeln, radeln und laufen

Bootfahren in WienDie Segler und Surfer sind sauer, wenn sie wegen Hochwassers ihrem Hobby nicht frönen können. Denn der Wind, der zwischen den Wiener Hausbergen wie durch eine Düse den Fluss entlang weht, kann durchaus als „anspruchsvoll“ gelten. Das bestätigt auch Wiens „Seebär“, Karl Hofbauer, all jenen, die auf der Alten Donau – einem malerischen, alten Donauarm – bei ihm die Kunst des Segelsetzens lernen: „Auf einem großen See kann jeder segeln. Aber auf einem Fluss, der manchmal doch schmal wird, muss man es wirklich können.“ Keine Angst: Es gibt auch Tret-, Ruder- und Elektroboote. Und auf der leichter zu befahrenden Neuen Donau zusätzlich noch einen Wasserskilift.

PalmenhausUm den Weg von der Innenstadt ans Wasser zu finden bedarf es aber nicht unbedingt des Bootes oder der U-Bahn: Wien ist eine ausgesprochene Fahrradstadt. Nicht nur wegen des dichten Netzes an Radwegen (rund 1.000 Kilometer städtischer Radwege lassen immer mehr Wienerinnen und Wiener – trotz des hügeligen Terrains – den Drahtesel besteigen). Auch Wienbesucherinnen und -besucher sind so gut unterwegs: Ob auf geführten Fahrradtouren zu den Sehenswürdigkeiten, auf einer Rundreise zu den Denkmälern der berühmten Komponisten und Dichter in den malerischen städtischen Parks entlang der Ringstraße (etwa dem Stadtpark, dem Volks- oder dem Burggarten – hier sollte man nicht vergessen, sich in dem pittoresken Palmenhaus zu stärken) oder auf eigene Faust mit dem Leihrad: Man ist schneller als zu Fuß und trotzdem hautnah an der Stadt.

Manche Regionen sind überhaupt am besten per Rad zu erleben. Der Prater etwa. Der ist über sechs Millionen Quadratmeter groß, und war ursprünglich ein Stück Aulandschaft, das mitten in der Stadt lag. Die Habsburger benutzten ihn über Jahrhunderte als kaiserlichen Jagdpark. In seinem vordersten Teil Fahrraddurfte das Waldpersonal Gasthäuser und Lustbarkeiten errichten – der Ursprung des heutigen „Wurstelpraters“ mit dem Riesenrad und seinen Attraktionen, von historischen Ringelspielen über Geisterbahnen bis zu hochmodernen Hochschaubahnen. Dahinter erstrecken sich ausgedehnte Wiesen und Wälder: Allein die „Prater Hauptallee“, die etwa bis zur Mitte dieses alten Auwaldes führt, ist fast fünf Kilometer lang. Neben Radfahrern und Inlineskatern gehört sie – mittlerweile zu praktisch jeder Tages- und Nachtzeit – den Joggern.

Laufen kann man aber auch anderswo. Rund um die Stadt sind die schönsten Laufstrecken ausgeschildert: Im Lainzer Tiergarten etwa, einem Park am Westrand der Stadt, führt eine der leichteren über 310 Höhenmeter und 13,4 Kilometer durch schattigen Wald zur Hermesvilla. Verlaufen kann man sich selbst als Fremdling nicht, so ausführlich ist die Beschilderung: Das versicherten Läuferinnen und Läufer, die die Wiener Laufrouten auf Herz und Nieren (und Lungen) sofort testeten, als die Schilder aufgehängt waren.

Aber auch in der Stadt kommen Jogger nicht unter die Räder. Bei Sisi etwa. Genau: In Schönbrunn. Leicht möglich, dass die Läufer, die zwischen Gloriette und Kaiserschloss ihre Runden ziehen, auf einer Route unterwegs sind, die schon der Kaiserin als Trainings-Strecke diente. Denn Elisabeth war ihrer Zeit weit voraus – und ihren Zeitgenossen nicht zuletzt auf Grund ihres Fitnessprogrammes nicht immer ganz geheuer. Heute würde sie wohl mit Inlineskates unterwegs sein – wenn auch nicht in Schönbrunn, denn dort sind die Wege Kieswege. Stattdessen rollt der meist junge Wiener, die sportliche Wienerin entweder auf der Donauinsel oder – nach dem Vorbild der großen Pariser Nachtskate-Umzüge – am Freitagabend quer durch die Stadt. Nicht immer zur Freude der Autofahrer zwar, aber das ist wahrlich kein Wiener Spezifikum.

Zusätzliche Infos:

Zur Donauinsel fahren die U-Bahn-Linien U1 (Station Donauinsel) und die U6 (Station Neue Donau). Rund um die U1-Station gibt es Lokale und Bars sowie ein Multiplex-Kinocenter.

Segeln, Rudern und Surfen kann man auf der Alten Donau unter anderem bei der Segel- und Seefahrtsschule Hofbauer, 22, An der oberen alten Donau 191, Tel. +43–1–204 34 35. Auf der Neuen Donau sind Boots- und Surfbrettverleihe (auch Inlineskates und Fahrräder) im Bereich der U-Bahnstationen zu finden.

Radverleihe in Wien findet man unter dem Abschnitt „Speziell für Sie“ von www.wien.info

Weitere Lauf-, Sport- und Bewegungstipps in Wien findet man unter www.bewegungfindetstadt.at

Infos zum Vienna City Marathon findet man unter www.vienna-marathon.com

Wandern in Wien: Informationen und Wanderrouten sowie umfangreiches Planmaterial gibt es im Rathaus der Stadt Wien

Mit freundlicher Unterstützung des Wiener Tourismusverband


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